Am Anfang war das Objektiv

Dieser Satz ist natürlich etwas irritierend, denn am Anfang steht natürlich die Kamera. Aber gefühlt habe ich so „richtig“ erst wieder angefangen zu fotografieren, also ich mir mein erstes Teleobjektiv gekauft habe, noch für meine analoge Spiegelreflexkamera: ein 300 mm Objektiv. Ein erster „game-changer“.

Zum ersten Mal waren weiter entfernte Objekte (wie zum Beispiel Vögel) mehr als ein Punkt irgendwo vor dem blauen Himmel. Tatsächlich habe ich damit auch meine erste vom NABU organisierte Tour mitgemacht, nach Linum zu den Kranichen. Vielleicht haben sogar die Kraniche mein Interesse an wildlebenden Vögeln geweckt. Wobei ich auch ein Faible für Greifvögel habe. Bis zu meinem ersten bewusst wahrgenommenen Seeadler sollte es aber noch einige Jahre dauern.

Dieses No-Name Objektiv, das ich gebraucht von einer Privatperson gekauft hatte, besaß außerdem eine Makro-Funktion, die ich an den Insekten auf den Balkonpflanzen ausprobierte. Naturfotografie auf Balkonien. So völlig abgerissen war mein Bezug zur Fotografie also nie, auch wenn ich nicht viel fotografiert habe. Bis Corona.

Kraniche, Bienen und Hummeln und dann die Stadtmöwen auf der Spree, die mir beim ersten (und bislang soweit ich weiß einzigen) Fotowettbewerb in Berlin-Schöneweide einen Preis als Anerkennung eingebracht haben.

Also lässt sich zusammenfassen: Corona, die Möwen auf der Spree und die fotografische Anerkennung, die sie mir einbrachten sowie der Besuch des Grünfinken-Paares auf meinem Balkon waren die Initialzündungen zu der Art der Fotografie, wie ich sie jetzt betreibe.

Vor etwas mehr als zwei Jahren kaufte ich mir ein 150-600 mm Zoom. Damit schleppe ich zwar jetzt immer ca. 3 kg Kamera mit mir rum, aber hey, was für ein neuer Blick in die Welt – und auf meine Fotos. Mehr zu sehen als mit dem bloßen Auge. Einen Punkt am Horizont zu fotografieren und erst zuhause am Computer zu sehen, was ich eigentlich vor der Linse hatte – das möchte ich auf gar keinen Fall mehr missen!

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